Chronik des Imkervereins Bieren

 1942 (Gründung) bis Kriegsende:

           

Am  15.3.  1942  fand  im  Vereinslokal  Klußmann  in  Bieren  die Gründungsversammlung des  Imkervereins  Bieren  statt.  16  Imker  erschienen,  um  den  Imkerverein  Bieren  und Umgebung  zu  gründen.  Der  Vorstand  wurde  gewählt  mit  Hermann  Hillingmeier  als Vorsitzenden.   Besprechungspunkt  im  1.  Protokoll  war  die  Ablieferung  von  Honig um  die  Zuckervergütung  zu  bekommen.  Sofern  kein  Honig  geerntet  wurde,  mußte dies  von  2  Imkern  bestätigt  werden.   Ablieferungssoll  pro  Volk  4  Pfund  Honig und  50  Gramm  Reinwachs. Im  Gründungsjahr  wurden  126  Kastenvölker  und  9  Korbvölker  eingewintert.  Im  Jahr  1943  wurde  der  Jahresbeitrag  auf  5  RM  erhöht einschließlich  des  Bezugs  der  Leibziger  Imkerzeitung.  Der  Verein  hat  20  Mitglieder.

1944  wurden  7  Zentner  Honig  an  die  Landesstelle  abgeliefert. Auf  Grund  der guten  Kassenlage  von  42,01  RM  beschloß  die  Versammlung  keinen  Jahresbeitrag zu  erheben.

 

 

Nach dem Krieg, Wiederaufbau

 

Der  Verein, der  im  Zuge  der  Gleichschaltung  im  dritten  Reich,  in 

Ortsfachgruppe  Bieren  umgeschaltet war, erhält  seinen  ursprünglichen  Namen

zurück. Die  Mitgliederzahl  beträgt 1947   21  Imker.  Es  werden  110  Kastenvölker

und  3  Korbvölker  bearbeitet.  Der  Durchschnittsertrag  pro  Volk  beträgt  8  kg  Honig.

Haupttracht  ist die  Kornblume.  Hinzu  kommt  ein  gewisser  Ertrag  aus  der  Obstblüte

und  der  Heide.  Der  Züchterring  gibt  76  Königinnen  kostenlos  an  die  Vereinsmit-

glieder  ab.  Durch  diese  kostenlose  Abgabe  soll  versucht  werden,  durch  Verdrängungs

zucht  eine  einheitliche  Biene  im  Umkreis  zu  erhalten.

 

1948—Währungsreform--40  DM  Kopfgeld.  Alles  ist  wieder  frei  zu  kaufen.  Die Honig  und  Wachslieferung  entfällt. Die  Leibziger  Bienenzeitung  kann  nicht  mehr bezogen  werden,  da  sämtliche  Russisch  lizenzsierte  Zeitungen  in  den  Westzonen durch  die  Militärbehörden  verboten  werden.   1951  werden  die  ersten  schwere Fälle  von  Nosema  gemeldet. 1952  wird  die  Gaststätte  Meier  in  Bieren  unser Vereinslokal

1957  verstirbt  der  erste Vorsitzende  Hermann  Hillingmeier.  Erwin Möller  wird  vorübergehend erster  Vorsitzender.

 

 

1957 - der Verein wächst

 

Am  6.7.57   wird  Erwin  Pörtner  zum ersten  Vorsitzenden  gewählt.  Erwin  Pörtner  prägt  den  Verein   und  leitet  ihn  40  Jahre. In  seiner  Amtszeit  hat  sich  der Verein  stetig  weiter  entwickelt  und  ist  heute  der stärkste  Verein  im  Landesverband. Er  war  Bienensachverständiger  sowie  Seuchenwart und  17  Jahre  Kreisvorsitzender.  1980  motivierte  er  die  Mitglieder  einen  Lehrbienenstand  zu  bauen ,  der  Jahr  für  Jahr  über  tausend  Besucher pro  Jahr  hatte.

1967  wird  das  25jährige  Bestehen  des  Imkervereins  gefeiert . Im  Gemeindehaus

Schwenningdorf  findet  eine  Ausstellung  mit  Imkereiprodukten  statt.

Einführung  der Buckfastbienen  und  kontroverse Diskussionen  werden  geführt.  Der  Raps  in  Holstein, haupsächlich  die  Insel  Fehmarn,  wird  mit großem  Erfolg  angewandert.

 

 

1979 - Die Varroa Milbe auch bei uns

 

1979  wird erstmals die  Varroa- Milbe  festgestellt. Schlagzeilen  in  den  Zeitungen „Killer  Milbe bedroht  die  Bienen“.  In  den  nächsten  Jahrzehnten  wird  die  Milbe  das  Thema  Nr. 1 in  der  Imkerschaft  sein,  Weiterhin  Reizthema  die  Buckfastbiene,   Perezin  wird offiziell  als  Mittel gegen  die  Varroa  zugelassen.  Der  Imkerverein  hat  durchschnittlich 2  Versammlungen  im  Jahr,   9  Klönabende    werden  von  ca.  29  Mitgliedern besucht. Die  schon  zur  Tradition  gewordenen  Vortragsveranstaltungen  finden  jährlich im  Haus  des  Gastes  in  Rödinghausen  statt.  Weitere  Aktivitäten  des  Vereins  sind der  Maigang,  die  Standschau  bei  einen  Imker.  Der  Grillabend  am  Lehrbienenstand sowie  der  Tag  der  offenen  Tür  und  Tag  der  deutschen  Imkerei.  1992  fand  der Lehrbienenstand  seinen  dritten  und  hoffentlich  letzten  Standort  in  Rödinghausen,  und zwar  unterhalb  der  Jugendherberge  an  der  Straße  zum  Nonnenstein.

 

 

1992 - 50 jähriges Gründungsjubiläum

 

1992  feierte der  Imkerverein  Bieren  sein  50. jähriges  Bestehen.  Den  Festvortrag  hielt  Prof. Dr. Dustmann  mit  dem  Thema - Mensch  und  Biene -  Nachmittags  ein  weiterer  Vortrag von  Imkermeister  Nardmann . Thema - Die  Bedeutung der  Bienen  für  die  Umwelt--

 

Abends  war  gemütliches  Beisammensein  mit  Tanz.  Am  Sonntag  Eröffnung  der            Veranstaltung  mit  Imkerreierzeugnissen,  anschließend  Besichtigung  des Lehrbienenstandes  und  nachmittags  gemütliches  Beisammsein  im  Haus  des  Gastes mit  musikalischer  Unterhaltung.

 

 

2000 - Millennium, Lehrbienenstand, Erweiterungsbau

 

Seit  2000  gibt es  Fördermittel  für  Lehrbienenstände.

Zwar  sind viele  Anträge  zu  stellen, denn  der  Papierkram  ist  enorm.  Die Anschaffungen

werden  jedoch  mit  90  Prozent  der  Anschaffungskosten  bezuschusst.  So  wurden  im

Laufe  der  Jahre  viele  Geräte  für den Lehrbienenstand  und  für  die  Imker  angeschafft,

z.b.  wassergekühlte  Mittelwandgießform, Dampfwachsschmelzer,  Schaukasten,  Modell

einer Biene  und  einiges  mehr. Im  Jahr  2010  wurde  die  Förderung  eingestellt. 2005

hatte  der  Verein  Einnahmen  von  rund  11500,00  Eur.  Grund :  der  Verein  hatte

beschlossen  den  Lehrbienenstand  um  einen  Aufenthaltsraum  zu  erweitern. Unser

erste  Vorsitzender  E.A.Meier  hatte  gute  Kontakte  zur  Politik  und  Wirtschaft.  So

spendete  die  Sparkasse  einen  Betrag  von  10000,00 Eur für  den  Erweiterungsbau.

 Der  Verein  mußte  aber  gemeinnützig  werden.  Der  Vorsitzende  übernahm  den              Aufwand  mit  dem  Finanzamt  und  anderen  Behörden  um  eine  neue  Satzung  zu

erstellen  und  damit  den  Status  der  Gemeinnützigkeit  zu  bekommen. Der  Imker

H.W. Schröder  als  Architekt  erstellte  die Zeichnung sowie  Bauanträge  und  übernahm

kostenlos  die  Bauaufsicht. Im  Jahr  2006  wurde  der  Lehrbienenstand  feierlich  ein -

geweiht. Anwesend  waren  Vertreter  der  Sparkasse ,die  Landrätin,  der  Vorsitzende  des

Landesverbandes  Westf  Imker,  sowie  die  politischen  Vertreter  der  umliegenden

Städte  und  Gemeinden.    Kurt  Brückner   betreut  seitdem  den  Lehrstand  mit  im              Schnitt  von  1500  Besuchern  im Jahr.  Der  Verein  ist  der  stärkste  Verein  in der  Region  mit 51  aktiven  Imker und  17  fördenden  Mitgliedern.  Fördende  Mitglieder  sind  ehemalige

Imker, die  weiterhin  im  Verein  bleiben  möchten  auch  außenstehende  Freunde  der Imkerei  sind  dabei.  Aktivitäten  im  Jahr  sind  :Zusammenarbeit  mit  der  NABU, monatliche Klönabende  von  Sept. bis  April,  die  im  Schnitt  von  20  Imkern  besucht wurden,  Standschau, Grillen  am  Lehrbienenstand.. Gemeinsamer  Einkauf  von  Gläsern  und  Bienenfutter, ca  8,5 to.     Maiwanderung,  Kilver Markt.  Tag  der  Imkerei  am       Lehrbienenstand ,  Tag  der  Region Tag  des  offenen  Hofes, jährliche Vortragsveranstaltungen  im  Haus  des  Gastes. Jahrzehntelang  war  die  Gaststätte  Meier  in  Bieren  unser  Vereinslokal.  Tolle  Feste zum  Jahreswechsel  oder  Weihnachten  wurden  da  gefeiert. Erwin  Pörtner  und  sein Kumpel  sorgten  mit  ihrer  Musik  für  tolle  Stimmung.  Wir  mußten  das  Lokal  leider wechseln  da  es  umgebaut  wurde . Die  Gaststätte  Neue  Mühle  wurde  neues Vereinslokal.  Wir  haben  uns  viele  Jahre  dort  wohlgefühlt.

 

 

2004 Neues Vereinslokal

 

Im  Jahr  2004  schloß  die Gaststätte  und  der  Verein  wechselte  zu  der  Gaststätte  Nonnenstein  als  Vereinslokal, wo  wir  heute  im  Jahr  2013  noch  sind.  Im  Jahr  2007  wurde  im  Lehrbienenstand eine  gesponserte   Küche  aufgestellt,  sodass  jetzt  Gäste  besser  bewirtet  werdenkönnen. Was  fehlt  sind  Toiletten,  doch  dieses  Problem  ist  nicht  einfach  zu  lösen.

2009  bittet  Fred  Kitzelmann  ihn  vom  Amt  des  Schriftführers  zu  entlasten  und  stellt

 sich  nicht  wieder  zur  Wahl.  37  Jahre  hat  er  das  Amt  ausgeführt,  Nachfolger  ist

 Bernd  Vortmeier.  2011  hat  auch  Gerd  Oberschmidt  darum  gebeten,  nach  18  Jahren

als  Kassierer  ihn  abzulösen. Dr.Sven  Kemminer  wurde  sein  Nachfolger.

Zum  Schluß  möchte  ich  unsere  Vorsitzenden  seit  Bestehen  des  Vereins  auflisten, denn  die  Vorsitzenden  prägen  den  Verein .

 

 

1942  bis  1956    Hermann  Hillingmeier

1957                      Erwin  Möller

1958  bis  2002     Erwin  Pörtner

2002  bis  2003     Walfried  Pörtner

2003  bis  2013     Ernst  August  Meier

2013  bis                Wilhelm Vortmeyer

Kurt Ortmann

 

    

 

                        Zusammengestellt  im  Jahr  2013  von  Fred  Kitzelmann